Die Geschichte über die Geburt der neuen Zeit

23.04.2023 / Oliver Wittwer / PDF

GesellschaftMotivation

Ich durfte in die Zukunft reisen und sass mit glücklichen Menschen in Liebe verbunden am Lagerfeuer. Ein älterer Mann erzählte die Geschichte der Geburt der neuen Zeit. Wir lauschten alle gebannt und waren im Herzen zutiefst berührt. Denn wir wussten: Er war dabei, er hatte das alles erlebt. Als die Geschichte zu Ende war, erkannte ich, dass er die Zeit beschrieb, aus der ich kam. Langsam entschwand ich dieser Szene und war wieder zurück im Hier und Jetzt. Und da diese Geschichte so wichtig für uns alle ist, will ich sie mit euch teilen:  

Die neue Zeit - die neue Erde mit den neuen Menschen - sie kam nicht von einem Augenblick auf den anderen. Und sie kam nicht von aussen. 

Einige Menschen hatten schon ihr halbes Leben auf sie gewartet, ihre Augen auf das Aussen gerichtet und immer wieder die Zeichen der Zeit gedeutet. 

Doch sie kam und kam einfach nicht. Langsam waren sie erschöpft vom Kampf im Aussen. Und sie waren müde vom Warten und vom Hoffen. 

So begannen einige dieser Menschen, die Augen in ihr eigenes Inneres zu richten. Und dort fanden sie eine Welt, die nicht im Frieden war. Eine Welt, die kämpfte und zerrte, die drückte und sie leiden liess. Und so machten sie sich daran, diese ihre eigene Welt in Ordnung zu bringen: Sie lösten sich von Altem, Unnützem und Hinderlichem, und sie verbrannten es. Daraus wurde Asche, welche Ihnen als Dünger für das Neue diente, welches sie in sich zu kultivieren begannen. 

Sie brachen ihre alten und vertrauten, aber einengenden Mauern, ein. Sie überschritten die Zäune, welche sie bisher in ihrer kleinen und engen Welt gefangen hielten. Und sie erkundeten ihre eigene Welt und nahmen sie endlich in Besitz. So wurden aus den leeren und düsteren Wüsten ihrer Innenwelt kleine Gärten. Und diese Gärten verwandelten sich bald in blühende Königreiche. 

Und diese Menschen begannen, ihren Mitmenschen von ihrem inneren Reich zu erzählen. Davon, welche Schätze sie entdeckten und welche Möglichkeiten sich für sie eröffneten, und wie sie wieder König und Königin ihres Reiches wurden. Sie berichteten sich gegenseitig von ihren Erfahrungen und Erkenntnissen, und von der Heilung und Befreiung, die sie dadurch erlebten. So ermutigten sie sich gegenseitig, und es wurden immer mehr, die diese Reise nach Innen antraten. 

Genau wie die Raupe sich verpuppt und ihren Körper komplett umbaut, um zu Schmetterling zu werden, so verwandelten sich diese Menschen im Stillen in ihrem Inneren. Und unbemerkt vom Rest der Welt wuchsen ihnen Flügel. Nur diejenigen, die dasselbe taten, bemerkten diese stille Veränderung. 

So wurde die neue Welt geboren. Nicht von einem Tag auf den anderen. Und sie kam nicht von aussen. 

Denn sie musste zuerst in den Menschen entstehen und wachsen, bis sie geboren werden konnte.