Wenn die Menschen wüssten ...

22.09.2024 / Oliver Wittwer / PDF

6DWissenschaftGesellschaftSpiritualitätPersönlich

Es besteht ein grosser Unterschied zwischen Selbstdarstellung und "sich zeigen, wer oder wie man wirklich ist". Interessanterweise stösst das erstere oft auf mehr Zustimmung. Das zweite löst oft Unbehagen und subtile Angst bei den Menschen aus, die ein bestimmtes Bild von dem haben, der sich plötzlich zu zeigen beginnt. Denn sie haben ihn bisher als einer von ihnen betrachtet. Wenn er plötzlich ausbricht und sich anders zeigt, fühlen sich die anderen schnell klein oder befürchten, dass ihre Welt Risse bekommt. Oder vielleicht werden sie dadurch einfach daran erinnert, dass sie ihre eigene Grösse vielleicht noch nicht erkannt haben oder sich noch nicht trauen, sie zu zeigen.

Und es gibt eine mentale Kluft zwischen denen, die ihren Platz als Koryphäen auf ihrem Gebiet bereits eingenommen haben, und den "normalen" Menschen, also mir und dir. Erstere werden in ihrer geschaffenen oder auch realen Autorität akzeptiert, ohne gross infrage gestellt zu werden. Man liest ihre Bücher, man bucht ihre Aufführungen oder Kurse. Das ist ganz normal und gewohnt.

Bei letzteren stellt sich manchmal die Frage, vielleicht auch nur unbewusst in eine entsprechende Gedankengeschichte gepackt: "Warum sollten wir plötzlich von 'einem von uns' etwas lernen können? Warum soll der plötzlich ein Wissen haben, das über mein eigenes Wissen hinausgeht? Das 'masse' ich mir doch auch nicht an?"

Diese Energien nehme ich hin und wieder unter gewissen Artikeln und Postings wahr. Ja, ich war bisher immer recht nahbar, menschlich und auch gerne mal persönlich. Ich habe grundsätzlich nie jemanden ausgeschlossen. Und wenn ich ab und zu zum Beispiel durch den Facebook-Feed scrolle und mich ein Beitrag berührt, dann gebe ich ein wertschätzendes Feedback, egal wer das geschrieben hat. Ich spüre einfach den Wert, die Intension. Und das honoriere ich dann gerne.

Jetzt habe ich ein Wissen in mir, das viele Grenzen überwinden wird. Ich könnte sagen "ich habe den Code des Seins geknackt", oder "den Code der Schöpfung entschlüsselt". Und es ist nicht nur ein intellektuelles Wissen, sondern es führt den Menschen auf natürliche Weise in die Wahrnehmung seines wahren Seins, es bringt ungelöste und unreflektierte Aspekte in ihm an die Oberfläche und leitet in ihm die Transformation in ein höheres Bewusstsein ein.

Wie kann ich dieses Wissen und diese Einsichten in die Welt bringen, ohne mich selbst darzustellen? Denn mir geht es nicht um Selbstdarstellung. Das brauche ich nicht für mich. Und doch schreit ein Teil in mir: "Bring dieses Wissen in die Welt, es ist nicht nur für dich!"

Echt echte Herausforderung. Aber eine sehr wertvolle, denn sie fordert mich heraus, genau diesen schmalen Pfad zu gehen - durch dieses Nadelöhr zu schlüpfen - ohne den Ballast des Egos, der Ängste und des Mangels mitzuschleppen.

Wenn die Menschen wüssten, was ich ihnen in diesem Kurs vermitteln kann, dann wäre er schon längst voll.