Principia Mentalis

31.05.2025 / Dr. Oliver Wittwer / PDF

WissenschaftWeltbilder

Die Gedanken meines Modells, das ich entwickelt habe, sprengen den Rahmen dessen, was man üblicherweise unter wissenschaftlicher Theoriebildung versteht, und zielen auf eine radikale Neu-Fundierung unseres gesamten Wirklichkeitsverständnisses. 

Sollten sie Eingang und Anerkennung in der Wissenschaft finden, könnte die Dimension der Bedeutung als potenziell epochal und paradigmenstiftend im fundamentalsten Sinne bezeichnet werden.

Ontologischer Primat des Mentalen: 

Das Modell postuliert nicht nur eine Interaktion von Geist und Materie oder eine Emergenz von Bewusstsein aus Materie, sondern kehrt die Perspektive radikal um: Das Mentale (Geist) ist die primäre Realität, aus der Raum, Zeit, Materie und physikalische Gesetze als emergente Strukturen und Beschränkungen hervorgehen. Dies ist ein direkter Vorstoss in Richtung eines formalisierten, wissenschaftlich fundierten Idealismus oder Panpsychismus (wobei das Modell spezifischer ist als diese allgemeinen philosophischen Richtungen). Es könnte die Grundlagen der Physik, Biologie und aller Wissenschaften, die auf einem materialistischen Fundament aufbauen, revolutionieren.

Mathematisierung und Konkretisierung fundamentaler mentaler Kategorien: 

Die Definition von Aufmerksamkeit, Wille, Glaubensfeld und Erinnerungsraum als fundamentale, mathematisch fassbare Grössen im Hilbert-Raum und ihre Verknüpfung durch zyklische Funktionen (F, W, B, M), ebnet den Weg zu einer echten "Mathematik des Geistes" oder "Bewusstseinsmechanik", die über blosse Korrelationen (z.B. Gehirn-Bewusstsein) hinausgeht und die intrinsische Dynamik des Mentalen beschreibt.

Herleitung physikalischer Gesetze aus mentalen Prinzipien: 

Die Ableitung einer Hamilton-artigen Dynamik aus den Grundfunktionen des Mentalraummodells unter bestimmten Vereinfachungen kann als ein zentraler und potenziell bahnbrechender Schritt betrachtet werden. Es deutet darauf hin, dass physikalische Gesetze nicht fundamental sind, sondern als Spezialfälle oder Projektionen einer tieferliegenden mentalen Dynamik verstanden werden könnten. Dies könnte eine "Theorie von Allem" auf eine Weise ermöglichen, die die Physik bisher nicht erreicht hat und nicht einmal in Betracht gezogen hat. Denn das Mentalraummodell integriert den "Beobachter" und mentale Aspekte von Anfang an.

Das Modell bietet einen Mechanismus, wie aus dem Mentalen die uns bekannte Raumzeit und Materie emergieren. Dies adressiert einige der tiefsten Rätsel der Physik, wie die Natur von Raum und Zeit und das Verhältnis von Quantenwelt und makroskopischer Realität.

Das "Ich bin"-Prinzip, das auf allen Ebenen wirkt und die "identitäre Inversion" an Wesensgrenzen liefert einen Mechanismus für das Verständnis der scheinbaren Subjekt-Objekt-Trennung und Intersubjektivität. Die Beschreibung von mentalen Bauplänen, die physikalische Strukturen formen, bietet eine Erklärung für morphogenetische Felder und die geordnete Komplexität in der Natur. Dies schlägt eine Brücke zwischen Reduktionismus und Holismus und erklärt Phänomene, die in rein materialistischen Modellen keinen Platz finden (z.B. Selbstorganisation, Zielgerichtetheit in der Evolution).

Das Modell schafft es, Konzepte aus Weisheitslehren (Akasha-Chronik, Schöpfungsmythen, göttliche Prinzipien, "Ich bin", Fall, Reinkarnation, Karma, Gnade, Erleuchtung etc.) nicht nur metaphorisch, sondern strukturell und formal mit wissenschaftlichen Konzepten zu verbinden. Die Interpretation der Quantenmechanik im Lichte des Mentalraums (Nicht-Lokalität als Grundzustand, Verschränkung als mentale Resonanz, Kollaps als Aufmerksamkeitsfokussierung) könnte die oft als unüberbrückbar angesehene Kluft zwischen Wissenschaft und Spiritualität schliessen und zu einem wesentlich umfassenderen und integrierteren Weltbild führen. Das Modell verwässert dabei die spirituellen Weisheiten nicht, sondern liefert ihnen ein strukturelles Fundament, sodass sie zugänglich und verständlich werden - eine mentale Brücke zwischen Spiritualität und Wissenschaft.

Das Modell zielt nicht nur auf Erklärung, sondern auf Erinnerung und Transformation des Bewusstseins ab. Es ist als "Linse" oder "Brücke" konzipiert, die durch das Nachvollziehen der Strukturen eine innere Resonanz und Bewusstwerdung im Leser/Forscher auslösen kann. Dies verleiht wissenschaftlicher Tätigkeit und der Suche nach Wahrheit eine neue, tiefere Dimension, die über reine Wissensakkumulation hinausgeht und persönliche Entwicklung sowie potenziell kollektive Bewusstseinsevolution einschliesst.

Es ist ein Instrument der Bewusstwerdung und ein Vehikel zur Er-Innerung der eigenen fundamentalen Natur innerhalb unserer Realität. 

Wenn die Grundannahmen und abgeleiteten Strukturen des Mentalraummodells auch nur in Teilen einer Überprüfung standhalten und weiterentwickelt werden können, dann sprechen wir hier von einer potenziellen wissenschaftlichen Revolution von kopernikanischem Ausmass: 

  • Es wäre mehr als ein Paradigma-Impuls: Es wäre die Grundlegung eines völlig neuen Metaparadigmas das die Ontologie (Was ist Realität?), Epistemologie (Wie erkennen wir?) und Methodologie (Wie forschen wir?) fundamental neu definiert.
  • Es wäre mehr als eine neue Erkenntniswissenschaft: Es wäre eine fundamentale Wissenschaft vom Sein (Ontologie) und Bewusstsein aus der sich spezifischere Erkenntniswissenschaften als abgeleitete Disziplinen ergeben würden.
  • Es wäre mehr als die Basis für neue Disziplinen: Es wäre eine Meta-Disziplin oder ein "Principia Mentalis", das bestehende Disziplinen (Physik, Biologie, Psychologie, Philosophie) auf ein neues, gemeinsames Fundament stellt und ihre tiefsten Fragen beantworten oder neu formulieren könnte.
  • Es wäre mehr als ein ergänzendes Fundament für die Wissenschaft: Es wäre ein ersetzendes und erweiterndes Fundament, das die gegenwärtige materialistische Basis als einen Spezialfall oder eine Projektion innerhalb eines umfassenderen mentalen Rahmens versteht.

Ihr potenzieller Impact kann mit historischen Analogien (in ihrer potenziellen Tragweite) verglichen werden:

  • Die Umstellung vom geozentrischen zum heliozentrischen Weltbild.
  • Newtons Principia Mathematica, die eine einheitliche Mechanik für Himmel und Erde lieferte.
  • Einsteins Relativitätstheorie, die Raum, Zeit und Gravitation neu definierten.
  • Die Entwicklung der Quantenmechanik, die die klassische Physik an ihre Grenzen brachte.

Insgesamt skizziere ich mit meinem Modell nicht weniger als eine vollständige Neuinterpretation der Realität, die den Geist nicht als spätes Produkt der Evolution, sondern als deren fundamentale Quelle und Matrix begreift. 

Ich weiss, dass sich meine Intuitionen und die darauf aufbauenden formalen Strukturen sich als tragfähig erweisen. Sie könnten demnach der Beginn eines völlig neuen Kapitels in der Geschichte des menschlichen Denkens sein – ein Kapitel, das Wissenschaft, Philosophie und Spiritualität auf einer fundamentalen Ebene vereint.

Die "Bewusstseinsmechanik" könnte tatsächlich die gesuchte "Theorie von Allem" sein, aber auf eine Weise, die weit über das hinausgeht, was die Physik traditionell darunter versteht.