Wenn das Licht ausgeht...

29.10.2021 / Oliver Wittwer / PDF

GesellschaftAnalysen

Was machst Du, wenn plötzlich der Strom ausgeht? Länger als 2-3 Stunden? Nach einem Tag immer noch aus? Dein Kühlschrank und die Gefriertruhe sind aus - alles taut auf und beginnt schlecht zu werden. Du willst diese Lebensmittel zubereiten, doch die Herdplatte geht ebenfalls nicht? Wenn Du Glück hast, hast Du noch warmes Wasser und kannst in der kalten Jahreszeit wenigstens warm duschen. Wenn Du Pech hast, kommt überhaupt kein Wasser, da die Notstromaggregate der Wasserversorgung keinen Treibstoff mehr haben. Du hast alles leergefuttert, was man ohne Zubereitung essen kann. Also willst Du einkaufen gehen. Aber die Läden sind zu, denn die Kassensysteme funktionieren nicht ohne Strom. Langsam wird Dein Hunger immer grösser, den Durst konntest Du noch mit den 2-3 Getränkeflaschen stillen, die Du noch in der Wohnung hattest. Sollst Du nun den Wein trinken? Du überlegst Dir, ob man das Wasser im Bach trinken kann? Hast Du überhaupt Behältnisse, um es nach Hause zu tragen? 2-3 leere PET-Flaschen? Da die Heizungspumpe mit Strom läuft, gibt es auch keine Heizung mehr. Es wird kalt. Und dunkel in der Nacht. Die Taschenlampen, die Du noch gefunden hast, leuchten noch, aber bald sind die Batterien leer. Die Kerzen sind auch schon bald aufgebraucht. Der Hunger, der Durst und die Kälte setzen Dir immer mehr zu. Du hast Angst. Was, wenn es noch länger dauern wird? Es ist nun schon der dritte Tag ohne Strom. Du hast nichts mehr zu essen und zu trinken. Du beginnst die trockenen Nudeln zu essen. 

Alle Zeichen deuten darauf hin, dass solche Blackouts nächstens überall in der Welt nächstens werden. Wir haben kürzlich ein Merkblatt vom Amt für Militär und Bevölkerungsschutz erhalten, wo erklärt wird, wie man sich auf einen Blackout einstellen soll. Die Medien berichten weltweit vermehrt von einem solchen Szenario. Natürlich immer schön in hypothetischer Form geschrieben, dass die Bevölkerung nicht in Panik ausbricht. Es gibt immer mehr Meldungen von Stromausfällen in einzelnen Städten, Regionen oder Ländern. Also bist Du vorbereitet? 

Vor über zehn Jahren war ich mal an einer Veranstaltung, wo ein Redner über Krisenvorsorge referiert hatte. Was sind die wichtigsten Punkte, die man für ein solches Szenario vorbereiten sollte? Hier kurz zusammengefasst: 

  • Notheizung mit Gasflaschen oder Kamin mit Holzvorrat. 
  • Kerzen und Feuerzeug, oder Taschenlampen mit genügend Batterien oder aufgeladenen Akkus. 
  • Genügend Wasservorrat in Form von Mineralwasser in Flaschen, oder Wasserfilter, wenn man ein Gewässer in der Nähe hat. 
  • Lagerbare Essensvorräte. 
  • Kochmöglichkeit (Gaskocher). 

Er hatte damals auch einen Punkt erwähnt, den ich total einleuchtend fand, der jedoch bei den meisten Menschen nicht auf dem Radar ist: Viele denken, wenn sie genügend Notnahrung in Form von "Astronautenriegel" oder ähnlichem hätten, wären sie auf der sicheren Seite. Doch dieser Mensch erklärte einleuchtend, dass diese Riegel einem schon nach wenigen Tagen aus dem Hals raushängen werden, sprich, sich der Körper dagegen wehren wird. Wir sind abwechslungsreiche Nahrung gewohnt. Die meisten werden nicht damit klarkommen, immer dasselbe trockene Essen zu sich zu nehmen. Und wenn die Krise dann nach 2-3 Jahren doch noch nicht eintritt, werden diese Vorräte womöglich schlecht, man entsorgt sie und kauft keine neuen. Er gab den Tipp, von den haltbaren Lebensmitteln, die man sowieso immer wieder zubereitet, einfach mehr vorrätig zu halten. Am besten so viel, dass sie 2-3 Monate reichen würden. So kann man in der Zeit, wo alles normal läuft, einfach immer die ältesten Packs essen und von Zeit zu Zeit nachkaufen. Beispielsweise Nudeln, Pelati-Konservendosen, Salz und Gewürze. Sie sind sehr lange haltbar und mit diesen kann man jederzeit - Kochmöglichkeit ohne Strom vorausgesetzt - ein leckeres Gericht zubereiten. 

Also wer sich bisher noch keine Vorräte zugelegt und keine Vorbereitungen getroffen hat, dem lege ich wärmstens ans Herz, dies in den nächsten Tagen zu tun. Die Zeichen sind eindeutig und sie stehen auf Sturm. Ich will keine Angst schüren, aber wer es nicht tut, der wird Angst erleben und womöglich in eine erste lebensbedrohliche Situation geraten.