Lasst uns die Welt im Spiegel in Ordnung bringen
24.05.2022
/ Oliver Wittwer
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GesellschaftSpiritualitätUnterscheidungsvermögen
Seit ich mich mit Bewusstsein und Bewusstwerdung befasse, beobachte ich die Menschen. Ich sehe ihre mentalen Mauern, hinter denen sie sich verstecken. Ich sehe die Gartenzäunchen, mit denen sie die Grenzen ihrer Weltbilder einzäunen, und über die sie sich kaum je einen Schritt hinaus wagen. Und ich sehe auch die Illusionen, die sich die Menschen selber geschaffen haben oder übernommen haben, und die sie um nichts in der Welt loslassen wollen. Ja, und auch die Ängste, an die sie sich klammern, als gäbe es kein Morgen ohne sie.
Immer wieder habe ich auch diejenigen Menschen beobachtet und studiert, deren Name einen gewissen Bekanntheitsgrad besitzt und die bei ihren Fans, Followern, Lesern, Schülern oder Anhängern einen gewissen guten Ruf geniessen und von ihnen bewundert werden.
Und auch bei diesen Menschen, leider fast ausnahmslos, habe ich ein starkes Mass an Geltungsdrang, verstecktes betteln um Anerkennung sowie Gartenzäunchen-Denken beobachtet. Auch wenn ihre ursprüngliche Absicht edel gewesen sein mag. Und auch wenn das, was sie noch immer in die Welt tragen, viel Wahres und Gutes beinhaltet, musste ich doch schmerzlich anerkennen, dass auch sie irgendwann dem Gefallenwollen verfallen sind.
Ja, und ich habe das immer wieder verurteilt. Die Enttäuschung, dass es scheinbar niemandem gelingt, sich nicht in das Hamsterrad des Gefallenwollens hineinziehen zu lassen, hat mich oft beschäftigt.
Mich selber hat Anerkennung nie wirklich glücklich gemacht. Es hat sich meistens angefühlt wie wenn man bei verstopfter Nase mit offenem Mund schläft und dieser austrocknet, und man davon träumt, man würde Wasser trinken. Wer das schon einmal erlebt hat, weiss, wie sich das anfühlt.
Und doch musste ich zunehmend erkennen und anerkennen, dass auch ich mich bei meinem Tun von der Hoffnung auf Anerkennung manchmal habe begleiten lassen. Ich verurteile Anerkennung nicht. Es kann ein schönes Gefühl sein, für sein Tun oder Sein anerkannt oder darin bestätigt zu werden. Doch solange man Anerkennung und Bestätigung braucht, hat sie eine manipulierende Wirkung. Und sie macht dann nicht wirklich glücklich. Denn das wahre innere Bedürfnis wird durch sie nicht gestillt. Denn wenn ich Anerkennung oder Bestätigung von anderen Menschen brauche, heisst das, dass ich selber nicht an meinen Wert oder meine Fähigkeiten glaube. Ich brauche andere Menschen, die es mir immer wieder sagen.
Das ganze Spiel um Anerkennung führt zu seltsamen Blüten: Es scheinen gerade diejenigen, die ein noch nicht gesundes Selbstwertgefühl in sich tragen, besonders dafür affin zu sein, ihre Grösse der Welt beweisen zu müssen. Und dabei ziehen sie genau diejenigen Menschen an, die es noch brauchen, dieser Art Bewunderung und Anerkennung zu geben. Die sich selber ebenfalls noch nicht für wertvoll genug halten, selber in ihrem eigenen Licht zu leuchten.
Immer mehr drängt sich mir die Vermutung auf, dass "mehr" im Aussen nicht "mehr" im Inneren bedeutet. Dass "viele Fans", "viele Follower" etc. nicht automatisch einen grösseren Beitrag für die Menschen, für die Welt bedeuten. Denn es scheint mir, dass die Bühnen der Welt, bildlich gesprochen, mehr eine Art Karussell darstellen, wo die sich gegenseitig anziehenden Pole einer Sache, eines Bedürfnisses, sich gegenseitig befriedigen. Nicht mehr und nicht weniger. Es scheinen einfach Spielwiesen von Maya zu sein, wo illusorische Bedürfnisse befriedigt werden. Wahres Wachstum, wahres zurückfinden zu sich selber findet dabei nicht automatisch statt.
Diese Illusion des Wirkens kommt dem Versuch gleich, die Welt dadurch zu verändern, indem man die Welt hinter dem Spiegel zu verändern versucht. Versucht, die Wesen, die man darin erblickt, zu heilen, ihnen zu helfen. Und dabei vergisst man, dass man die Welt im Spiegel nur verändern kann, wenn man bei sich selber die Veränderung vollzieht, die man sich in der gespiegelten Welt wünscht. Denn das ist die echte Welt, die man auch wirklich verändern kann. Und in der Spiegelwelt stört man sich an genau den Dingen, den Verhaltensweisen, die man selber noch in sich trägt und ihnen auf die eine oder andere Weise verfallen ist.
Damit es nicht falsch verstanden wird: Selbstverständlich kann man anderen Wesen, anderen Menschen helfen. Ihnen Impulse vermitteln, Wahrheiten und Sichtweisen anbieten. Sie ermutigen, ihnen Verständnis und Mitgefühl schenken. Denn das, was aus bedingungsloser Liebe geschenkt wird, wird früher oder später seine Wirkung entfalten. Aber alles andere scheint mir lediglich ein Spiel zu sein, welches genau das Bedürfnis befriedigt, zu welchem Zweck es gespielt wird. Immer auf beiden Seiten.
Wir können Samen säen, haben es jedoch nicht in der Hand, ob und wann ein Same aufgeht und Früchte bringt. Doch wir können unseren eigenen Garten unseres Bewusstseins pflegen und dort Wachstum und Entwicklung bewirken. Und dadurch leisten wir einen echten Beitrag zur Heilung der Welt, und können auf das Spiel im Aussen, in der Spiegelwelt, verzichten. Dadurch verändern wirklich die Welt im Spiegel, nämlich uns selber, und die Ergebnisse werden sich in der Spiegelwelt bemerkbar machen.
GesellschaftSpiritualitätUnterscheidungsvermögen
Seit ich mich mit Bewusstsein und Bewusstwerdung befasse, beobachte ich die Menschen. Ich sehe ihre mentalen Mauern, hinter denen sie sich verstecken. Ich sehe die Gartenzäunchen, mit denen sie die Grenzen ihrer Weltbilder einzäunen, und über die sie sich kaum je einen Schritt hinaus wagen. Und ich sehe auch die Illusionen, die sich die Menschen selber geschaffen haben oder übernommen haben, und die sie um nichts in der Welt loslassen wollen. Ja, und auch die Ängste, an die sie sich klammern, als gäbe es kein Morgen ohne sie.
Immer wieder habe ich auch diejenigen Menschen beobachtet und studiert, deren Name einen gewissen Bekanntheitsgrad besitzt und die bei ihren Fans, Followern, Lesern, Schülern oder Anhängern einen gewissen guten Ruf geniessen und von ihnen bewundert werden.
Und auch bei diesen Menschen, leider fast ausnahmslos, habe ich ein starkes Mass an Geltungsdrang, verstecktes betteln um Anerkennung sowie Gartenzäunchen-Denken beobachtet. Auch wenn ihre ursprüngliche Absicht edel gewesen sein mag. Und auch wenn das, was sie noch immer in die Welt tragen, viel Wahres und Gutes beinhaltet, musste ich doch schmerzlich anerkennen, dass auch sie irgendwann dem Gefallenwollen verfallen sind.
Ja, und ich habe das immer wieder verurteilt. Die Enttäuschung, dass es scheinbar niemandem gelingt, sich nicht in das Hamsterrad des Gefallenwollens hineinziehen zu lassen, hat mich oft beschäftigt.
Mich selber hat Anerkennung nie wirklich glücklich gemacht. Es hat sich meistens angefühlt wie wenn man bei verstopfter Nase mit offenem Mund schläft und dieser austrocknet, und man davon träumt, man würde Wasser trinken. Wer das schon einmal erlebt hat, weiss, wie sich das anfühlt.
Und doch musste ich zunehmend erkennen und anerkennen, dass auch ich mich bei meinem Tun von der Hoffnung auf Anerkennung manchmal habe begleiten lassen. Ich verurteile Anerkennung nicht. Es kann ein schönes Gefühl sein, für sein Tun oder Sein anerkannt oder darin bestätigt zu werden. Doch solange man Anerkennung und Bestätigung braucht, hat sie eine manipulierende Wirkung. Und sie macht dann nicht wirklich glücklich. Denn das wahre innere Bedürfnis wird durch sie nicht gestillt. Denn wenn ich Anerkennung oder Bestätigung von anderen Menschen brauche, heisst das, dass ich selber nicht an meinen Wert oder meine Fähigkeiten glaube. Ich brauche andere Menschen, die es mir immer wieder sagen.
Das ganze Spiel um Anerkennung führt zu seltsamen Blüten: Es scheinen gerade diejenigen, die ein noch nicht gesundes Selbstwertgefühl in sich tragen, besonders dafür affin zu sein, ihre Grösse der Welt beweisen zu müssen. Und dabei ziehen sie genau diejenigen Menschen an, die es noch brauchen, dieser Art Bewunderung und Anerkennung zu geben. Die sich selber ebenfalls noch nicht für wertvoll genug halten, selber in ihrem eigenen Licht zu leuchten.
Immer mehr drängt sich mir die Vermutung auf, dass "mehr" im Aussen nicht "mehr" im Inneren bedeutet. Dass "viele Fans", "viele Follower" etc. nicht automatisch einen grösseren Beitrag für die Menschen, für die Welt bedeuten. Denn es scheint mir, dass die Bühnen der Welt, bildlich gesprochen, mehr eine Art Karussell darstellen, wo die sich gegenseitig anziehenden Pole einer Sache, eines Bedürfnisses, sich gegenseitig befriedigen. Nicht mehr und nicht weniger. Es scheinen einfach Spielwiesen von Maya zu sein, wo illusorische Bedürfnisse befriedigt werden. Wahres Wachstum, wahres zurückfinden zu sich selber findet dabei nicht automatisch statt.
Diese Illusion des Wirkens kommt dem Versuch gleich, die Welt dadurch zu verändern, indem man die Welt hinter dem Spiegel zu verändern versucht. Versucht, die Wesen, die man darin erblickt, zu heilen, ihnen zu helfen. Und dabei vergisst man, dass man die Welt im Spiegel nur verändern kann, wenn man bei sich selber die Veränderung vollzieht, die man sich in der gespiegelten Welt wünscht. Denn das ist die echte Welt, die man auch wirklich verändern kann. Und in der Spiegelwelt stört man sich an genau den Dingen, den Verhaltensweisen, die man selber noch in sich trägt und ihnen auf die eine oder andere Weise verfallen ist.
Damit es nicht falsch verstanden wird: Selbstverständlich kann man anderen Wesen, anderen Menschen helfen. Ihnen Impulse vermitteln, Wahrheiten und Sichtweisen anbieten. Sie ermutigen, ihnen Verständnis und Mitgefühl schenken. Denn das, was aus bedingungsloser Liebe geschenkt wird, wird früher oder später seine Wirkung entfalten. Aber alles andere scheint mir lediglich ein Spiel zu sein, welches genau das Bedürfnis befriedigt, zu welchem Zweck es gespielt wird. Immer auf beiden Seiten.
Wir können Samen säen, haben es jedoch nicht in der Hand, ob und wann ein Same aufgeht und Früchte bringt. Doch wir können unseren eigenen Garten unseres Bewusstseins pflegen und dort Wachstum und Entwicklung bewirken. Und dadurch leisten wir einen echten Beitrag zur Heilung der Welt, und können auf das Spiel im Aussen, in der Spiegelwelt, verzichten. Dadurch verändern wirklich die Welt im Spiegel, nämlich uns selber, und die Ergebnisse werden sich in der Spiegelwelt bemerkbar machen.
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