Eine Geschichte über die wahre Liebe
02.03.2022
/ Oliver Wittwer
/ PDF
InspirationMotivation
Der Bettler sass am Strassenrand, in einer Gasse, müde nach einem langen Tag. Sein Kopf war auf seine Knie gelegt, sein Blick nach unten gerichtet. Leise näherten sich Schritte - sie klangen anders als die der reichen Leute. Eigentlich war er gerade in seiner Einsamkeit versunken, doch als die Schritte an ihm vorbeizogen, musste er seinen Blick heben. Etwas in seinem Herzen drängte ihn dazu. Er sah eine Bettlerin, ebenfalls müde nach dem langen Tag - wohl auf dem Weg zu ihrer Brücke. Flüchtig konnte er einen Blick auf ihr Gesicht werfen.
Dieser Blick, ihr Gesicht, liess ihn danach nicht mehr los. Am nächsten Tag, bevor er mit seinem Tag begann, ging er, anstatt an seinen Platz, durch die Gassen und hielt Ausschau nach dieser Bettlerin. Als er sie in einer Gasse erkannte, schlich er sich unauffällig an ihr vorbei. Und als sie doch kurz aufblickte und er einen flüchtigen Blick von ihr erhaschte, fühlte er eine Wärme in seinem Herz.
Die Gedanken an sie liessen ihn seitdem nicht mehr los. Die Einsamkeit und Traurigkeit, die er in ihren Augen wahrnahm, hatten ihn berührt. Wie könnte er sie glücklich machen? Er hatte ja nichts, was er ihr geben könnte. Doch die Sehnsucht, dieser Bettlerin zu einem glücklichen Leben zu verhelfen, begleitete ihn seit dieser Begegnung.
Er schmiedete einen Plan. Von seinen Einnahmen legte er nun immer einen Teil zur Seite und verzichtete dafür auf eine Mahlzeit. Tag für Tag zählte er sein Erspartes. Bis der Tag kam, an dem er sich damit einen Anzug kaufte. Oh wie freute er sich, als er das erste Mal in seinem Anzug, wie ein echter feiner Herr, zur Bettlerin ging, und ihr mit bebendem Herzen sein Erspartes des letzten Tages in ihren Hut legte.
Tag für Tag ging er nun zu ihr und schenkte ihr das, was er für sie immer wieder neu zur Seite legte. Irgendwann wollte die Bettlerin wissen, wer ihr immer so viel Almosen gab. Und so begann sie, jeweils ihren Blick zu heben, wenn jemand bei ihr stehen blieb. Und als der Bettler im Anzug das nächste Mal zu ihr hin ging, trafen sich Ihre Blicke. In diesem Moment durchschoss ihn eine tiefe Liebe. Gleichzeitig aber auch eine tiefe Traurigkeit. Er realisierte, dass er ihr nie all das würde geben können, damit sie ein anständiges und glückliches Leben haben könnte. Kein Haus, nicht genügend zu Essen. Und eine Familie könnte er sowieso nicht ernähren.
Gebrochen verliess er den Platz, sein Herz blutete und Tränen liefen über sein Gesicht. Lange Zeit ging er nicht mehr an ihren Platz. Zu sehr schmerzte ihn, dass er ihr das nicht geben könnte, was er ihr gerne geben würde.
Und da ihn dieser Schmerz nicht mehr losliess, entschloss er sich irgendwann, ihr die Wahrheit zu sagen. Mit bebendem Herzen und der Angst in der Brust, sie könnte ihn verurteilen, ihn aus ihrem Herzen verstossen, suchte er ihren Platz auf. Er stand lange vor ihr, wartete, bis sie ihren Blick hob und ihre Augen sich trafen. In dem Moment kniete er vor ihr nieder, brach in Tränen aus und gestand ihr, wer er in Wirklichkeit ist - nicht dieser feine Herr, sondern ein armer Bettler - und wie gerne er ihr mehr gegeben hätte, wäre er nur nicht so arm.
Als sie diese seine reine Liebe, seine reine Absicht erkannte und sie in ihr Herz aufnahm, lösten sich auch bei ihr Tränen von ihren Augen. Sie fielen sich in die Arme und fühlten sich in dem Moment wahrhaftig glücklich und geborgen. Auch wenn sie äusserlich arm waren, erkannten und fühlten sie in diesem Augenblick, was wahres Glücklichsein bedeutet. Was es bedeutet, zu lieben, geliebt zu werden und sich geliebt zu fühlen.
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann sitzen sie heute noch nebeneinander bettelnd, aber glücklich, in einer Gasse, aber aus ihrem Herzen jedem vorbei gehenden Menschen einen liebevollen Blick schenkend, darin verpackt der Wunsch, er möge das wahre Glücklichsein in seinem Herzen fühlen und erleben. Oder der Bettler hat eine Anstellung gefunden, verdient seitdem genügend Geld, die beiden haben geheiratet, sind in ein Haus gezogen und leben glücklich mit ihrer Familie bis ans Ende ihrer Tage.
InspirationMotivation
Der Bettler sass am Strassenrand, in einer Gasse, müde nach einem langen Tag. Sein Kopf war auf seine Knie gelegt, sein Blick nach unten gerichtet. Leise näherten sich Schritte - sie klangen anders als die der reichen Leute. Eigentlich war er gerade in seiner Einsamkeit versunken, doch als die Schritte an ihm vorbeizogen, musste er seinen Blick heben. Etwas in seinem Herzen drängte ihn dazu. Er sah eine Bettlerin, ebenfalls müde nach dem langen Tag - wohl auf dem Weg zu ihrer Brücke. Flüchtig konnte er einen Blick auf ihr Gesicht werfen.
Dieser Blick, ihr Gesicht, liess ihn danach nicht mehr los. Am nächsten Tag, bevor er mit seinem Tag begann, ging er, anstatt an seinen Platz, durch die Gassen und hielt Ausschau nach dieser Bettlerin. Als er sie in einer Gasse erkannte, schlich er sich unauffällig an ihr vorbei. Und als sie doch kurz aufblickte und er einen flüchtigen Blick von ihr erhaschte, fühlte er eine Wärme in seinem Herz.
Die Gedanken an sie liessen ihn seitdem nicht mehr los. Die Einsamkeit und Traurigkeit, die er in ihren Augen wahrnahm, hatten ihn berührt. Wie könnte er sie glücklich machen? Er hatte ja nichts, was er ihr geben könnte. Doch die Sehnsucht, dieser Bettlerin zu einem glücklichen Leben zu verhelfen, begleitete ihn seit dieser Begegnung.
Er schmiedete einen Plan. Von seinen Einnahmen legte er nun immer einen Teil zur Seite und verzichtete dafür auf eine Mahlzeit. Tag für Tag zählte er sein Erspartes. Bis der Tag kam, an dem er sich damit einen Anzug kaufte. Oh wie freute er sich, als er das erste Mal in seinem Anzug, wie ein echter feiner Herr, zur Bettlerin ging, und ihr mit bebendem Herzen sein Erspartes des letzten Tages in ihren Hut legte.
Tag für Tag ging er nun zu ihr und schenkte ihr das, was er für sie immer wieder neu zur Seite legte. Irgendwann wollte die Bettlerin wissen, wer ihr immer so viel Almosen gab. Und so begann sie, jeweils ihren Blick zu heben, wenn jemand bei ihr stehen blieb. Und als der Bettler im Anzug das nächste Mal zu ihr hin ging, trafen sich Ihre Blicke. In diesem Moment durchschoss ihn eine tiefe Liebe. Gleichzeitig aber auch eine tiefe Traurigkeit. Er realisierte, dass er ihr nie all das würde geben können, damit sie ein anständiges und glückliches Leben haben könnte. Kein Haus, nicht genügend zu Essen. Und eine Familie könnte er sowieso nicht ernähren.
Gebrochen verliess er den Platz, sein Herz blutete und Tränen liefen über sein Gesicht. Lange Zeit ging er nicht mehr an ihren Platz. Zu sehr schmerzte ihn, dass er ihr das nicht geben könnte, was er ihr gerne geben würde.
Und da ihn dieser Schmerz nicht mehr losliess, entschloss er sich irgendwann, ihr die Wahrheit zu sagen. Mit bebendem Herzen und der Angst in der Brust, sie könnte ihn verurteilen, ihn aus ihrem Herzen verstossen, suchte er ihren Platz auf. Er stand lange vor ihr, wartete, bis sie ihren Blick hob und ihre Augen sich trafen. In dem Moment kniete er vor ihr nieder, brach in Tränen aus und gestand ihr, wer er in Wirklichkeit ist - nicht dieser feine Herr, sondern ein armer Bettler - und wie gerne er ihr mehr gegeben hätte, wäre er nur nicht so arm.
Als sie diese seine reine Liebe, seine reine Absicht erkannte und sie in ihr Herz aufnahm, lösten sich auch bei ihr Tränen von ihren Augen. Sie fielen sich in die Arme und fühlten sich in dem Moment wahrhaftig glücklich und geborgen. Auch wenn sie äusserlich arm waren, erkannten und fühlten sie in diesem Augenblick, was wahres Glücklichsein bedeutet. Was es bedeutet, zu lieben, geliebt zu werden und sich geliebt zu fühlen.
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann sitzen sie heute noch nebeneinander bettelnd, aber glücklich, in einer Gasse, aber aus ihrem Herzen jedem vorbei gehenden Menschen einen liebevollen Blick schenkend, darin verpackt der Wunsch, er möge das wahre Glücklichsein in seinem Herzen fühlen und erleben. Oder der Bettler hat eine Anstellung gefunden, verdient seitdem genügend Geld, die beiden haben geheiratet, sind in ein Haus gezogen und leben glücklich mit ihrer Familie bis ans Ende ihrer Tage.
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